logoMIKI MALÖR – Performance. Radikales Theater.

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TIGERBALSAM

A silent movie live on stage.

Foto: Miguel Ángel Gaspar

A small room, a box, a set.
Tableaux, exotische Objekte, ein Geräuschemacher.
Säfte, Felle, Attitüden.

Ein Plan, Werkzeug, Filmmusik.
Kader, Fokus, Einblick.
Desires in a frame.


von und mitDavid Ender, Anne Frütel, Miguel Ángel Gaspar, Miki Malör, Gerda Schorsch, Red White
Regie, MusikMiguel Ángel Gaspar
GeräuscheDavid Ender
BühnenbauRed White
PRSKYunlimited
TechnikHelen Farnik
WebFranz Ablinger
Grafikrob.drapela
TrailerEva Hausberger
SubventionKulturabteilung der Stadt Wien, bm:ukk
Zeit, Ort5. bis 15. November 2008
KosmosTheater, Wien
Achtung: Bonus!
Am 7. und 14. November besetzte das Carpa TheaterIm Herbst 2008 wird das Carpa Theater zum irrlichternden Nomadenstamm in der Wiener Theaterlandschaft.
Unter dem Titel „squatting“ besetzt die Gruppe fremde Bühnenbilder, um darin ihre spezielle Form theatralischer Improvisation zu entfalten. Jenseits gängiger Theater-Impro-Klischees benützt das Ensemble eigens entwickelte Regeln, aus denen sich stets überraschende, unkonventionelle Sprach- und Körper-Interaktionen entwickeln.
Das im TAG bereits erfolgreich erprobte Verfahren, sich in vorgegebenen Szenerien zu bewegen, wird nun in einer losen Serie auf verschiedene Spielstätten der freien Theaterszene ausgedehnt. Zu später Stunde wird dabei vor spontan angeeigneter Fremdkulisse der diskrete Charme des Prekariats auf die performative „swarm intelligence“ des 21. Jahrhunderts treffen!
im Anschluss an die Vorstellung im Rahmen seiner Improvisationsserie „Squatting“ das Bühnenbild!

Falter 46/2008


Seit Jahren arbeitet Miki Malör daran, die Funktionsweise des Unbewussten mit performativen Mitteln nachzubilden. Ein Unbewusstes, das sie – entgegen Freudscher Inter­pre­ta­tions­weise – nicht abwertend interpretieren mag; das vielmehr in seiner kreativen Suche nach dem Genießen die eigentliche Quelle alles Lebendigen bildet. Nach den Arbeiten „Das Begehren als Wille zur Falle“ (ein Solo aus Tableaux) und „Die Frau die hundert Kuchen aß“ (ein Duo mit zwei Territorien) nun ein Sextett: Eine Werkstatt, chaotisch, überbordend, eklektisch, die ihr Zentrum, eine zimmerartige Box mit Frau, ständig durchkreuzt, füttert, irritiert und inspiriert. Zusätzlich begleitet (geleitet) von manipulativer Film­musik und opulenten Geräuschen entsteht ein Set aus traumhaften Bildern des (weiblichen?) Selbst.

Wir lieben Film für seine Möglichkeit, im Bildhaften dem tiefen inneren Wesen näher zu sein als die zweifelbare Sprache. Wir lieben Theater als Medium des Risikos, mit seinen Möglichkeiten des Haptischen, des Olfaktorischen, und der gegenseitigen Präsenz. Wie erreichen wir die Tiefen der träumerischen Selbstreflexion? Ohne die magischen Möglichkeiten von Großaufnahme, Dischronie und Montage, dafür mit Unmittelbarkeit ausgestattet, die wir als Wirklichkeit er­fah­ren – etwas das der Metapher des uns unzugänglichen Realen nahe kommt. Im Kino der Sog: Dunkelheit, auf sich geworfen sein, jede und jeder ein Taucher in den Kelpwäldern des Unbewussten. Im Theater der Thrill: zwei Bühnen, die des Publikums und die der Aufführenden; zur Erfüllung der Magie und zum Erlangen der Selbstvergessenheit wird das Set benötigt, das den Traum erschafft. Die einzige für uns akzeptable Präsentationsform auf der Bühne ist zunächst die des Tuns – keine Fälschungen, keine „Repräsentation“. Doch mitten im Tun hält Es inne, und die Tiere aus der Tiefe erinnern uns daran, dass wir in Wirklichkeit ganz anders sind. Übergänge zwischen Innenraum/Tableau und Außenraum/Werkstatt. Zwei Zustände: Tun und Genießen (gibt es andere Möglichkeiten des Seins? Sind es denn überhaupt zwei Zustände?). Wir geben euch nicht, was ihr begehrt, wir sagen euch, wie ihr begehren sollt. Wir finden das Reale in der Fiktion und umgekehrt. Wir werden gerne heimgesucht von alternativen Versionen unser selbst, unvollendeter Wirklichkeit und der Rolle der Fiktion. Wir sprechen immer nur von uns selbst. Wir bauen ein Set, um darin unsere Wunschmaschine zu finden – ob wir bemerken, dass sie dabei bereits entsteht und sich erfüllt?


Acrobat PDF 1.4 PR-Text Acrobat PDF 1.4 Postkarte Acrobat PDF 1.4 Programmzettel Pressefotos


Foto: Gerda Schorsch