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A small room, a box, a set.
Tableaux, exotische Objekte, ein Geräuschemacher.
Säfte, Felle, Attitüden.
Ein Plan, Werkzeug, Filmmusik.
Kader, Fokus, Einblick.
Desires in a frame.
Seit Jahren arbeitet Miki Malör daran, die Funktionsweise des Unbewussten mit performativen Mitteln nachzubilden. Ein Unbewusstes, das sie – entgegen Freudscher Interpretationsweise – nicht abwertend interpretieren mag; das vielmehr in seiner kreativen Suche nach dem Genießen die eigentliche Quelle alles Lebendigen bildet. Nach den Arbeiten „Das Begehren als Wille zur Falle“ (ein Solo aus Tableaux) und „Die Frau die hundert Kuchen aß“ (ein Duo mit zwei Territorien) nun ein Sextett: Eine Werkstatt, chaotisch, überbordend, eklektisch, die ihr Zentrum, eine zimmerartige Box mit Frau, ständig durchkreuzt, füttert, irritiert und inspiriert. Zusätzlich begleitet (geleitet) von manipulativer Filmmusik und opulenten Geräuschen entsteht ein Set aus traumhaften Bildern des (weiblichen?) Selbst.
Wir lieben Film für seine Möglichkeit, im Bildhaften dem tiefen inneren Wesen näher zu sein als die zweifelbare Sprache. Wir lieben Theater als Medium des Risikos, mit seinen Möglichkeiten des Haptischen, des Olfaktorischen, und der gegenseitigen Präsenz. Wie erreichen wir die Tiefen der träumerischen Selbstreflexion? Ohne die magischen Möglichkeiten von Großaufnahme, Dischronie und Montage, dafür mit Unmittelbarkeit ausgestattet, die wir als Wirklichkeit erfahren – etwas das der Metapher des uns unzugänglichen Realen nahe kommt. Im Kino der Sog: Dunkelheit, auf sich geworfen sein, jede und jeder ein Taucher in den Kelpwäldern des Unbewussten. Im Theater der Thrill: zwei Bühnen, die des Publikums und die der Aufführenden; zur Erfüllung der Magie und zum Erlangen der Selbstvergessenheit wird das Set benötigt, das den Traum erschafft. Die einzige für uns akzeptable Präsentationsform auf der Bühne ist zunächst die des Tuns – keine Fälschungen, keine „Repräsentation“. Doch mitten im Tun hält Es inne, und die Tiere aus der Tiefe erinnern uns daran, dass wir in Wirklichkeit ganz anders sind. Übergänge zwischen Innenraum/Tableau und Außenraum/Werkstatt. Zwei Zustände: Tun und Genießen (gibt es andere Möglichkeiten des Seins? Sind es denn überhaupt zwei Zustände?). Wir geben euch nicht, was ihr begehrt, wir sagen euch, wie ihr begehren sollt. Wir finden das Reale in der Fiktion und umgekehrt. Wir werden gerne heimgesucht von alternativen Versionen unser selbst, unvollendeter Wirklichkeit und der Rolle der Fiktion. Wir sprechen immer nur von uns selbst. Wir bauen ein Set, um darin unsere Wunschmaschine zu finden – ob wir bemerken, dass sie dabei bereits entsteht und sich erfüllt?
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